[austrian artists take space] AUSTRIAN ARTISTS TAKE SPACE
Otis Gallery, POST, Side Street Projects / Los Angeles
4.4. - 2.5. 1998
Austauschprojekt zwischen dem kunstverein W.A.S. / Graz und 18 KünstlerInnen aus Los Angeles  [buttom]
Kuratorin: Eva Ursprung



Veronika Dreier
Sabina Hörtner
Doris Jauk-Hinz
Gertrude Moser-Wagner
Inge Pock
Andrea Sodomka / Martin Breindl
Rosa von Suess
Erika Thümmel
Eva Ursprung




Austrian Artists Take Space ist der zweite Teil des Austauschprojekts von Kunstverein W.A.S. mit 18 KünstlerInnen aus Los Angeles, die im Herbst davor in den Minoriten Galerien in Graz ausgestellt haben.
Die amerikanische Gruppe wählte als Titel ihrer Ausstellung 118W/24N -Breiten- und Längengrad von Los Angeles. Kunstverein W.A.S. bezieht sich ebenfalls auf die USA - auf die Landnahme durch europäische Einwanderer, die vor etwas mehr als 200 Jahren hierher kamen und sich ihren Weg in den Westen eroberten - und auf die nun stattfindende Expansion ins All.
[cyber]
Die in der Otis Gallery, Los Angeles präsentierte Gruppe repräsentiert eine neue Generation österreichischer Künstlerinnen, charakterisiert durch ihren " willful use of space". Sabina Hörtner, die mit Streifen aus Klebefolie Perspektive und Raumwahrnehmung modifiziert, Andrea Sodomka und Martin Breindl, die mit computergenerierten Projektionen von Maschinenteilen eigene Welten bewegen, optisch wie auch akustisch, intervenieren mit raumgreifender Geste. Eva Ursprung bietet dagegen einen minimalistischen Ausblick in andere Dimension an, jener der Selbstreferenz des Mediums im Exzessiven. Auf den Aspekt von Geschichte und Alltagskultur bezieht sich Veronika Dreier mit ihrer Bodenskulptur "Teppich". Erika Thümmels Hinweis auf Frauen aus Ländern der sogenannten Dritten Welt unter dem Aspekt der Gebrauchsform und Verwertbarkeit trifft auf Reflexionen von Rosa von Suess, die in ihrer Videoinstallation vorführt, wie wir uns die Welt vom Embryostadium an erobern müssen und wie dieser sehr persönliche Prozess gleichzeitig immer mehr zum Raum für Übergriffe durch medizintechnische Überwachunsmaschinen zu werden droht. Inge Pocks textile Installation setzt sich mit dem spirituellen Ansatz von Kraft auseinander während Gertrude Moser-Wagner Kraft quasi verkörperlicht, die Gravitation und ihre Überwindung als skulpturalen Faktor definiert und selbstreferentiell "Schwarze Löcher" vorführt. Ironisch auch der Aspekt von der Macht des Weiblichen in der Arbeit "hot apple" von Doris Jauk-Hinz, das alte Apfelsymbol, hochenergetisch geladen und gleichzeitig aber Kommentar zum kalten Medium der Kommunikationstechnologie von heute.

Obwohl die Ansätze der beteiligten KünstlerInnen sehr verschieden sind, ist ihren Arbeiten folgendes gemeinsam: sie gehen über Grenzen der jeweiligen Genres hinaus und erobern sich neue Ausdrucksformen. Sowohl die traditionellen Konzeptionen von Skulptur, als auch die von Textilkunst oder Medienkunst werden infragegestellt und experimentell erweitert.


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Doris Jauk-Hinz last update: 31-01-01

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